Jig-Methode oder Faulenzer Methode? 5 Top-Tipps für den Urlaubsangler

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Das Angeln ist nicht nur Freizeitbeschäftigung und Hobby, sondern auch ein Urlaubsvergnügen für immer mehr Menschen. Ruhe und Entspannung finden – wobei natürlich nicht egal ist, ob etwas an den Haken geht oder nicht. Doch welche Methode ist gut und welche nicht? Jig-Methode oder Faulenzerangeln?

Die Jig-Methode

Der Name „Jig-Methode“ kommt vom englischen Wort „jigging“, welches soviel wie „auf- und abschnellen“ bedeutet. In der aktiven Sportfischerei ist dieser Ausdruck durchaus bekannt. Verwendet werden hier Köder aus Gummi, teilweise kommen auch Köderfischmontagen zum Einsatz. Mit der Bezeichnung „jiggen“ ist die Führung des Köders gemeint, denn dieser wird nicht stillgehalten, sondern soll sich immer wieder hüpfend über den Boden bewegen. Sinkt der Köder, beißen die Fische besonders gut, hier wird von Erfolgsquoten von bis zu 90 Prozent ausgegangen.

Beim Jiggen wird nun also der Köder ausgeworfen und vor dem Aufprall auf der Wasseroberfläche gestoppt. Dies muss sehr sanft geschehen, denn Unruhe können die Fische nicht leiden. Der Angler behält die Hand an der Spule. Der Bügel wird zugeklappt und die Spitze der Angelrute muss auf einer Linie zur Schnur gehalten werden. Der Gummifisch darf nun langsam absinken, wobei zu beachten ist, dass die Leine immer gespannt sein muss. Wenn der Köder am Grund angekommen ist, spürt der Angler, dass die Schnur schlaffer wird.

Schon in der ersten Phase des Absinkens sollte der Angelfreund darauf gefasst sein, den Anschlag setzen zu müssen. Beißt der Fisch an, ist dies als Zupfen zu spüren. Eventuell erreicht der Gummifisch den Boden gar nicht und die Schnur erschlafft schon vorher – der Fisch hat ebenfalls angebissen.

Hat der Gummifisch den Boden des Wassers erreicht und bis dahin noch kein Fisch angebissen, so wird die Rute mit einer zügigen Bewegung wieder angehoben. Der Köder hebt sich vom Grund ab und wird erneut in Stellung gebracht. Die lose Schnur muss dabei eingezogen werden. Danach folgt die Absinkphase, in der die Chance auf das Anbeißen wieder sehr groß ist.

Die Faulenzermethode

Auch bei dieser – zugegeben sehr einfachen – Methode wird der Gummifisch benutzt. Bevor er auf der Wasseroberfläche auftrifft, muss er abgebremst werden. Der Bügel ist geschlossen und der Gummifisch sinkt langsam bei straffer Leine ab. Die Rute muss auf einer Flucht mit dem Köder bleiben. Ist der Köder auf dem Grund angekommen und erschlafft die Schnur, wird der Gummifisch über die Kurbel wieder hochgezogen. Ein bis drei kurze Bewegungen an der Kurbel reichen hier meist aus.

Nicht einmal ein Anfänger kann dabei den Kontakt zum Gummifisch verlieren, daher ist die Faulenzermethode für Laien sehr gut geeignet. Über die Rute ist alles zu spüren, so lassen sich Köderführung und Bisse gut erkennen.

Jig oder Faulenzer: Welche Methode wählen?

Als Voraussetzung für beide Methoden gilt das Vorhandensein einer harten Rute, einer geflochtenen Schnur und einer Rolle, die über eine hohe Übersetzung verfügt. Welche Methode dann gewählt wird, bleibt jedem Angler selbst überlassen. Idealerweise werden einfach beide Methoden ausprobiert, so kann direkt in der Praxis festgestellt werden, welche Art und Weise des Angelns für den Angler persönlich am besten geeignet ist. Beide Methoden eignen sich übrigens gut für das Fischen von Zandern.

An dieser Stelle sei noch kurz auf das vertikale Angeln eingegangen: Hierbei wird senkrecht unter der Rute gefischt, was meist vom Boot aus geschieht. Damit ein gutes Fischrevier gefunden werden kann, darf das Echolot für eine bessere Orientierung nicht fehlen. Stahlvorfach, geflochtene Schnur, Rolle, Vertikalrute und Gummifische als Köder sind hier unverzichtbar.

Fünf Tipps für Jigger

1. Die Köderauswahl ist entscheidend

Gummifische sollen natürlich einen Fisch imitieren und inzwischen ist die Auswahl an Farben und Formen dieser Art von Köder schier endlos. Der Köder muss zum einen fängig sein, zum anderen sollte er eine gewisse Bewegungsfreude mitbringen. Das heißt, Größe und Form der Schwanzschaufel sowie der Härtegrad des Köders ist ausschlaggebend. Auch der Jigkopf ist wichtig, denn er ist in diversen Formen zu bekommen. Gummiköder und Jigkopf müssen unbedingt zueinanderpassen, wobei bei den Jigköpfen vor allem auf runde Köpfe und Erie-Jigs gesetzt werden kann.

2. Die Ruckelbewegungen müssen angepasst werden

Für das Jiggen sind die ruckelnden Bewegungen typisch. Dabei sollten diese Bewegungen aber nicht zu stark ausgeführt werden. Das gilt vor allem dann, wenn auf Hechte geangelt wird. Die Spitze der Rute sollte daher nur immer wieder ein wenig angehoben werden – schlagartige Richtungswechsel sind zu vermeiden. Wer auf Hechte angelt, sollte die Rute waagerecht führen und die Arme dabei leicht angewinkelt lassen. Das ist zum einen Erfolg versprechend, zum anderen entspannend für den Angler.

3. Konzentration ist alles beim Jiggen

Das Angeln mag zwar als Entspannungsübung gelten, ist aber pure Konzentrationsarbeit. Gerade Hechte neigen zu plötzlichen Attacken, dann sollte schnell eingegriffen werden können. Teilweise kann der Einsatz eines Wallerholzes sinnvoll sein, denn verschiedene Fischarten – darunter der Hecht – reagieren auf Geräusche. Wichtig ist dabei auch die Auswahl des Angelplatzes. Wo sich viele Vögel aufhalten, ist in der Regel ein guter Platz. Denn die fischfressenden Vögel warten nur darauf, dass ein Fischlein aus dem Wasser springt, um sich auf diesen zu stürzen. Die Chance, dort einen Angelerfolg zu landen, ist sehr groß.

4. Rute, Rolle und Schnur wollen gut gewählt werden

Es gibt verschiedene Ruten, die sich für das Jiggen eignen. Bei der Auswahl sollte darauf geachtet werden, dass die Rute einen schnellen Blank besitzt und als Fast-Taper gilt. Damit können auch sehr feine Bisse registriert werden. Die ideale Länge der Rute beträgt zwischen 2,70 und 3,00 Meter. Wer vom Boot aus jiggen möchte, kann allerdings auch eine etwas kürzere Rute wählen.

Empfehlenswert ist der Einsatz einer Multirolle, die auch als Baitcastrolle bekannt ist. Ebenfalls verwendet werden kann die Stationärrolle. Wichtig: Die Rolle wird stets stark beansprucht, weil die Schnur laufend ausgeworfen und wieder eingeholt wird. Billigangebote haben in diesem Bereich nichts zu suchen, hier sollte auf hochwertiges Material gesetzt werden, welches den starken Beanspruchungen auch gewachsen ist.

Die Schnur ist die direkte Verbindung zum Köder, sie sollte idealerweise geflochten sein. Eine solche Schnur besitzt keine Dehnung bzw. dehnt sie sich nur in sehr geringem Maße. Des Weiteren ist der Durchmesser einer geflochtenen Schnur in der Regel deutlich geringer.

5. Gewicht des Jig-Kopfes muss zu den örtlichen Bedingungen passen

Der Jig-Kopf sollte umso schwerer sein, je tiefer das Wasser ist. Auch die Strömung sowie der Wind haben Einfluss auf die Wahl des Jigkopfes – je stärker, desto schwerer, könnte man vereinfacht sagen. Ist die Strömung sehr stark, muss der Köder schwer sein, damit der Bodenkontakt erhalten bleibt. Ansonsten würde er unkontrolliert abdriften. Dies gilt auch bei starkem Wind: Hier können sich Bögen in der Schnur bilden, wenn der Köder zu leicht ist. Der Jigkopf muss daher sehr schwer sein, um die Schnur gerade zu halten und eben diese Bögen zu verhindern.

Außerdem ist ein schwerer Jig-Kopf wichtig, wenn der Köder sehr groß ist. Nur damit lässt sich dieser gut kontrollieren und es ist möglich, das erwünschte Laufverhalten hinzubekommen. Wichtig: Die Form des Köders darf nicht vergessen werden, denn sie ist erheblich für den Fangerfolg. Wird ein Köder mit großem Schaufelschwanz eingesetzt, so kann dieser mehr Wasser verdrängen. Er muss mit mehr Blei ausgerüstet werden.

Neben all diesen Tipps hilft nur das Ausprobieren der beiden Methoden, um herauszufinden, welche Art und Weise des Angelns besser geeignet ist und für den betreffenden Angler persönlich zufriedenstellender. Natürlich zählt hier auch die Erfahrung, denn so mancher Trick zeigt sich ganz einfach in der Praxis.


Bildnachweis: © freeimages.com – giorgos theodoropoulos

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