Historische Stätten: Äthiopien, China, Dänemark, Deutschland, Indien, Iran, Kambodscha

0

Das UNESCO-Welterbekomitee hat während seiner aktuellen Sitzung in Riad, Saudi-Arabien, 13 neue Stätten zum Erbe der Menschheit erklärt. Diese Stätten umfassen eine beeindruckende Vielfalt von Kulturlandschaften, historischen Stätten und archäologischen Gebieten aus verschiedenen Regionen der Welt. Zu den bemerkenswertesten Neuaufnahmen gehören das Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt, Ringburgen aus der Wikingerzeit in Dänemark und die Kulturlandschaft Tr?onde?k-Klondike in Kanada. Zusätzlich wurden zwei Welterbestätten erweitert, um ihre kulturelle Bedeutung weiter zu würdigen.

Beispiel für nachhaltige Landnutzung mit positiven Auswirkungen

Die Kulturlandschaft von Gedeo in Äthiopien wurde aufgrund ihrer beeindruckenden Megalithdenkmäler und ihrer lebendigen indigenen Agroforstwirtschaft zum UNESCO-Welterbe erklärt. Hier bieten ausgewachsene Bäume der Nahrungspflanze Ensete einen Schutz vor ungünstigen Wetterbedingungen, während darunter weitere Nutzpflanzen gedeihen. Dieses einzigartige und nachhaltige Landnutzungssystem spielt eine entscheidende Rolle für den Lebensunterhalt von mehr als einer Viertelmillion Menschen. Die Kulturlandschaft von Gedeo ist ein bemerkenswertes Beispiel für effiziente und ressourcenschonende Landwirtschaft.

In der Kulturlandschaft von Gedeo in Äthiopien wird ein symbiotisches und ökologisch nachhaltiges System praktiziert, das den Lebensunterhalt von mehr als einer Viertelmillion Menschen sichert. Dieses System ist ein herausragendes Beispiel für effiziente und minimalinvasive Landnutzung. Die Kulturlandschaft erstreckt sich entlang der Ostflanke des äthiopischen Hochlandes und beherbergt beeindruckende Megalithdenkmäler sowie eine lebendige indigene Agroforstwirtschaft.

Die alten Teewälder des Jingmai-Berges in Pu?er (China) sind ein herausragendes Beispiel für nachhaltigen Teeanbau in einer anspruchsvollen Umgebung. Über tausend Jahre lang haben die Blang- und Dai-Völker diese Kulturlandschaft gestaltet und dabei traditionelle Anbaumethoden entwickelt, die die natürlichen Ressourcen und das Ökosystem schützen. Der Unterholzanbau alter Teebäume ist nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch kulturell bedeutsam, da er mit Zeremonien und Festen verbunden ist.

Die alten Teewälder des Jingmai-Berges in China sind ein beeindruckendes Beispiel für nachhaltige Landnutzung. Über tausend Jahre lang haben die Blang- und Dai-Völker diese Landschaften geprägt, die aus Teeanbaugebieten mit alten Hainen, Plantagen, Wäldern und Dörfern bestehen. Diese Kulturlandschaften sind nicht nur wirtschaftlich bedeutsam, sondern auch von großer ökologischer Bedeutung, da sie Biodiversität fördern und die natürlichen Ressourcen schonen.

Der traditionelle Unterholzanbau alter Teebäume in der Kulturlandschaft ist perfekt auf die spezifischen Bedingungen des Bergökosystems und des subtropischen Monsunklimas abgestimmt. Diese nachhaltige Anbaumethode ist ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Landwirtschaft in anspruchsvoller Umgebung. Die Kulturlandschaft verdeutlicht die große Bedeutung des Tees für die lokale Kultur und Wirtschaft.

Harald Blauzahn: Zentralisierung der Wikingermacht in kurzer Zeit

Die Ringburgen Aggersborg, Fyrkat, Nonnebakken, Trelleborg und Borgring in Dänemark sind wertvolle Überreste der militärischen Architektur der Wikingerzeit. Unter der Herrschaft von Harald „Blauzahn“ Gormsson wurden sie nach einem einheitlichen Entwurf errichtet, um die strategisch wichtigen Land- und Seewege auf der Halbinsel Jütland sowie auf den Inseln Fünen und Seeland zu überwachen und zu sichern.

Die Ringburgen Aggersborg, Fyrkat, Nonnebakken, Trelleborg und Borgring sind beeindruckende Zeugnisse der militärischen Architektur aus der Wikingerzeit. Unter der Herrschaft von Harald „Blauzahn“ Gormsson wurden sie erbaut und sind ein herausragendes Beispiel für die Zentralisierung der Wikingermacht. Obwohl sie nur für eine kurze Zeit aktiv waren, kontrollierten sie wichtige Land- und Seewege in Norddeutschland, Dänemark, Südschweden und Norwegen.

Erfurt: Jüdische Gemeinde zwischen Blüte und Verfolgung

Das Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt umfasst die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus. Diese historischen Gebäude sind bemerkenswerte Beispiele für jüdische Sakral- und Profanarchitektur aus dem europäischen Mittelalter. Sie zeigen, wie die jüdische Gemeinde in Erfurt gelebt hat und wie sie sich an das Zusammenleben mit der überwiegend christlichen Gesellschaft angepasst hat. Die Architektur und die erhaltenen Details dieser Gebäude geben Einblick in das religiöse und soziale Leben der jüdischen Gemeinschaft.

Erfurts jüdisch-mittelalterliches Erbe, bestehend aus der Alten Synagoge, der Mikwe und dem Steinen Haus, erzählt die Geschichte einer einst blühenden jüdischen Gemeinde. Doch es zeugt auch von den Schrecken, die die Gemeinde durch die Pest und die darauf folgenden Pogrome erleiden musste.

Neuer Abschnitt für die Hyrkanischen Wälder

Die Kulturlandschaft Tr?ondëk-Klondike in Kanada spiegelt die dramatischen Veränderungen wider, die der Klondike-Goldrausch im späten 19. Jahrhundert mit sich brachte. Vom Bau des ersten Handelspostens über den Goldrausch bis zur Konsolidierung der Kolonialmacht dokumentiert das Welterbe die Auswirkungen des Kolonialismus auf die Landnutzung, die Siedlungsmuster und die Wirtschaft der Region. Es erinnert auch an das Leid und die Marginalisierung der indigenen Bevölkerung während dieser Zeit.

Koutammakou – Land der Batammariba ist eine Kulturlandschaft in Togo und Benin. Sie ist geprägt von der traditionellen Landnutzung und der einzigartigen Architektur der Batammariba im Atacora-Massiv. Die Wohngebäude der Batammariba sind für ihre besondere Bauweise und symbolische Bedeutung bekannt. Die Erweiterung um die religiösen Zentren Koubonku und Koubentiégou in Benin unterstreicht die kulturelle Bedeutung dieser einzigartigen Landschaft.

Die Aufnahme der Stätten in das UNESCO-Welterbe hat eine Reihe von Vorteilen. Sie gewährleistet den Schutz und die Erhaltung dieser einzigartigen Orte, um ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Gleichzeitig fördert die Anerkennung als Welterbestätte das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Orte und stärkt die Identität der betroffenen Gemeinschaften. Darüber hinaus bietet die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes Chancen für den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region, da sie das Interesse von Besuchern und Investoren weckt.

Die jüngsten Neuzugänge und Erweiterungen des UNESCO-Welterbes sind von großer Bedeutung für die Bewahrung und Anerkennung des kulturellen Erbes der Menschheit. Sie repräsentieren die Vielfalt und Wichtigkeit kultureller, historischer und archäologischer Stätten weltweit. Die UNESCO und ihre Partner setzen sich unermüdlich für den Schutz und die Erhaltung dieser Stätten ein, um sie für kommende Generationen zu bewahren.

Lassen Sie eine Antwort hier