Im zeitgenössischen Open Space of Arkadia auf dem TUM Campus Heilbronn präsentierte Peter Badge seine internationale Fotoausstellung Nobel Heroes mit über 500 sorgfältig belichteten analogen Porträts von Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern. Die Ausstellung lief vier Wochen lang und kombinierte traditionelle Dunkelkammertechnik mit interaktiven digitalen Avataren. Besucher beteiligten sich an Panels und Fachgesprächen über moderne Mikroskopiemethoden, insbesondere die Weiterentwicklung des STED-Mikroskops durch Stefan W. Hell. Sie bot auch Networkinggelegenheiten und inspirierende Kunstperformances.
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Badge fängt schmerzvolle Blicke, verklärte Lächeln und Wendepunkte ein
Im Rahmen der Lindauer Nobelpreisträgertagungen beauftragt die Stiftung seit einem Vierteljahrhundert Peter Badge, herausragende Wissenschaftlerinnen und Forscher mit analoger Fotografie zu porträtieren. Darunter befinden sich ikonische Aufnahmen wie Steven Chu mit Schwimmmaske, Alexander Solschenizyn mit nachdenklich-schmerzhafter Mimik sowie Rita Levi-Montalcini, die mit sanftem Lächeln fasziniert. Diese Porträtserie offenbart nicht nur wissenschaftliche Triumphe, sondern auch persönliche Krisen, historische Zäsuren und den besonderen Forscherstolz hinter jedem Nobelpreis auf eindrucksvolle Art und Weise.
Interaktiver Avatar von Louis J. Ignarro simuliert Live-Fragenbeantwortung beeindruckend
Während der Finissage im Open Space of Arkadia Heilbronn traf analoge Fotografiekunst auf modernste digitale Technik, um innovative Erlebnisse zu schaffen. Sarah Schwab-Jung, Leiterin der Geschäftsstelle am TUM Campus Heilbronn, moderierte das Gespräch mit Peter Badge, der die Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungsort lobte. Ein digitaler Avatar von Prof. Louis J. Ignarro stand als interaktives Element bereit, in beeindruckender visueller Qualität, beantwortete Publikumsfragen realtime und vermittelte den Eindruck einer persönlichen Begegnung.
Reihaneh Moradi erläutert Start-up-Förderung und digitale Skills im Hochschulkontext
Die Diskussionsrunde ‚The Future Campus: empowering students, skills and innovation‘ vereinte Experten wie Gero von Manstein von der TUM School of Computation, Information and Technology, Reihaneh Moradi von den TUM Business Games und Patrick Fuchs von Arkadia Heilbronn, die ihre wertvollen Erfahrungen in digitaler Bildung und Start-up-Förderung teilten. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch künstlerische Darbietungen: Der Sänger Julian Pförtner präsentierte seine Lieder, während die Akrobatin Vera Ruzhentcova beeindruckende Körperbeherrschung demonstrierte.
Chemie-Nobelpreisträger Hell predigt Leidenschaft stets über wirtschaftliche Zwänge hinaus
Vor vollem Saal stellte Stefan W. Hell seinen Lebensweg als Beispiel für wissenschaftliche Ausdauer vor und hob die Bedeutung persönlicher Leidenschaft als Triebfeder exzellenter Forschung hervor. Er berichtete von der herausfordernden Doktorarbeit, bei der er parallel in Heidelberg als technischer Assistent arbeitete, sowie von einem anspruchsvollen Postdoc in Finnland. Aus diesen Erfahrungen leitete Hell das Credo ab, dass Durchbrüche jenseits ökonomischer Zwänge entstehen. Ausschlaggebend seien unermüdlicher Forscherwillen, Neugier und Engagement.
Heute leitet Hell zwei MPI-Standorte in Göttingen und Heidelberg
Ungeachtet von mehr als dreißig Absagen setzte Stefan W. Hell seinen Weg fort und wurde schließlich am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen eingestellt. Hier initiierte er die Gründung von Abberior, um das STED-Mikroskop auf den Markt zu bringen und es durch die anspruchsvolle MINFLUX-Technik weiter deutlich zu optimieren. Derzeit steht Hell an der Spitze des Max-Planck-Instituts für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen sowie des Instituts für Medizinische Forschung in Heidelberg.
Uschi Glas und Nobelpreisträger inspirieren mit Visionen und Stärke
Die Expertenrunde mit Uschi Glas, Dr. Teresa Wagner, Sonja Zimmermann, Stefan W. Hell, Prof. Jürgen Kluge und Prof. Hans Peter Mengele beleuchtete, wie Willenskraft, Opferbereitschaft und Authentizität die Triebfedern hinter wissenschaftlichem Fortschritt bilden. Sie argumentierten, dass innovatives Denken untrennbar mit einer klaren Selbstführung und einer Vision verbunden ist, die Risiken in Kauf nimmt. Ihr Fazit lautete, dass Durchhaltevermögen und aufrichtige Überzeugungskraft die Grundlage nachhaltiger Erfolge in Forschung und Entwicklung sind.
Exklusive analoge Porträts von Nobelpreisträgern prägen Vernissage-Erlebnis in Heilbronn
Mit mehr als 500 analogen Fotografien weltbekannter Nobelpreisträger präsentierte die Vernissage „Nobel Heroes“ kreative und historische Porträts, die von Forschungshöhepunkten und persönlichen Geschichten erzählen. Interaktive KI-Avatare im Open Space of Arkadia Heilbronn animierten zu Dialogen über Wissenschaft und Fortschritt. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch inspirierende Fachvorträge, Diskussionsrunden zu digitalen Kompetenzen sowie Live-Kunstbeiträge, die Brücken zwischen analoger Ästhetik und technologischer Innovation schlugen. Besucher erhielten Einblicke in MINFLUX-Mikroskopie und Leadership-Erlebnisse der Preisträger.

