Ticketverkauf für Dezembervorstellungen im Depot startet online und telefonisch

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Die Produktion Punch and Judy im Bockenheimer Depot der Oper Frankfurt setzt auf eine hochkonzentrierte Einakter-Struktur. Harrison Birtwistles Musik entfaltet eine vielschichtige Klangwelt mit dissonanten Akkorden und rhythmischer Schärfe. Unter der Leitung von Alden Gatt wird die Partitur nuancenreich interpretiert. Regisseur Wolfgang Nägele verbindet Puppentheater-Elemente mit avantgardistischer Videoprojektion. Durch die Zuspitzung existenzieller Themen wie Geburt, Tod und Wahnsinn entsteht ein komisch-düsteres Gesamterlebnis, das kontrastreiche Eindrücke hinterlässt und nachhaltig emotional nachhallend.

Harrison Birtwistle etabliert radikal neue Maßstäbe im modernen Musiktheater

In dieser konzentrierten Einakterfassung verkörpert jedes musikalische Fragment einen existenziellen Impuls zwischen Geburt, Gewalt und Tod. Harrison Birtwistles avantgardistische Tonsprache mischt ironische Reminiszenzen an britisches Puppentheater mit pointierter Dissonanz und perkussiven Explosionen. Die überdrehten Charaktere verkörpern menschliche Leidenschaften, die unter impulsiver Dynamik und grotesken Handlungsfetzen augenblicklich eskalieren. Das Ergebnis ist eine radikale Opernerfahrung, in der komische Überzeichnung und tragische Intensität unauflöslich verwoben sind und das Publikum mit fesselnder Wucht begeistert.

Birtwistle setzt auf freche, eigenständige Tonalität statt britischer Klassik-Tradition

Birtwistles kompositorisches Konzept, geprägt von seiner Rolle in der britischen Avantgardeszene, widersetzt sich bewusst Brittens tonal geprägten Strukturen. Seine Werke bieten unkonventionelle Klangmuster, gespickt mit ironischen Nuancen und selbstbewussten Brüchen, die bizarre Klanglandschaften kreieren. Anstelle einer traditionellen Handlung wählt er experimentelle Musiktheaterformen mit radikaler Gestik, inspiriert von europäischen Avantgardetrainings. In Punch and Judy fokussiert jede musikalische Linie auf unmittelbare emotionale Wirkung und dichte kompositorische Konzentration durch expressive Dynamik und Prägnanz.

Detailverliebte Dramaturgie dank Gatt, visionäre und eindrucksvolle Inszenierung Nägele

Dirigent Alden Gatt, der parallel die Wiederaufnahme von Macbeth verantwortet, gewährleistet eine klare musikalische Führung und dynamische Präzision. Seine Akzentuierung wirkt äußerst präzise. Regisseur Wolfgang Nägele, gefeiert für Falstaff in Bielefeld, Il trittico im Saarländischen Staatstheater und A Midsummer Nights Dream in Seoul, verschmilzt das klassische Puppentheater mit digitaler Bühnentechnik. Die intensive Zusammenarbeit mit Hans Neuenfels von 2007 bis 2016 legte den Grundstein für eine detailverliebte, konsequente und tiefgehende Dramaturgie.

Oper Frankfurt bringt groteske Charaktere mit starker vokaler Präsenz

Die Interpretationskunst von Danae Kontora als Pretty Polly wird durch ihre makellose Koloraturtechnik und das präzise Registerspiel bestimmt, mit dem sie an ihre renommierte Darstellung der Königin der Nacht in Die Zauberflöte anknüpft. Cecilia Hall verleiht Judy eine nuancierte Stimmführung und dynamische Agogik, während Jarrett Porter Punch mit tiefem Baritonregister und ausgeprägtem komödiantischen Gespür formt. Alle drei Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt vereinen brillante Gesangsperformance und Bühnenpräsenz zu einem überzeugenden Gesamterlebnis.

Regisseur Wolfgang Nägele kombiniert Puppentheatertradition mit zeitgemäßer Bühnentechnik eindrucksvoll

Besucher sichern ihre Plätze für die Frankfurter Erstaufführung am Donnerstag, 11. Dezember 2025 um 19 Uhr im Bockenheimer Depot. Weitere Vorstellungstermine sind am 14., 18., 20., 22., 28. und 30. Dezember, jeweils um 19 Uhr. Die Ticketpreise liegen zwischen 20 und 80 Euro; hinzu kommt eine Vorverkaufsgebühr von 12,5 Prozent. Erwerb möglich sowohl direkt online unter www.oper-frankfurt.de, bequem telefonisch unter 069 – 212 49 49 4 oder an lokalen Vorverkaufsstellen.

Intensive Opernperformance im Bockenheimer Depot: Skurril, brutal und komisch

Mit Punch and Judy setzt die Oper Frankfurt auf radikale Verdichtung, indem sie Harrison Birtwistles minimalistische musikalische Bruchstücke und kontrastreiche Klangexperimente präsentiert. Die expressiven, kurzgetakteten Motive vernachlässigen jede traditionelle Handlung, um eine unmittelbare akustische Konfrontation mit Gewalt und Wahnsinn zu erzeugen. Unter der dirigentischen Verantwortung von Alden Gatt und der Inszenierung Wolfgang Nägeles entwickelt das Ensemble eine atmosphärisch dichte Vorstellung, die Liebhaber avantgardistischer Musiktheaterformen begeistert und herausfordert mit nachhaltiger Wirkung.

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