Im Festivalzeitraum vom 31. August bis zum 5. September 2025 präsentierte die Cologne Jazzweek unter Leitung von Janning Trumann ein umfangreiches Programm. Am 3. September 2025 erkundete Jazzpianist Kit Downes erstmals improvisatorisch die Orgel des Kölner Doms und verband sakrale Akustik mit zeitgenössischer Jazzsprache. Internationale Musikerinnen und Musiker traten in Kirchen, öffentlichen Plätzen und Clubs auf, erforschten elektronische Klangmodulationen und traditionelle Improvisation und schufen so ein neuartiges klangliches Gesamterlebnis vielschichtiges Gesamterlebnis.
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Orgelpfeifen als Jazzinstrument: Premiere im Kölner Dom durch Downes
Der 3. September 2025 veränderte das Klangprofil des Kölner Doms nachhaltig: Zum ersten Mal traf Jazz auf die Jahrhunderte alten Pfeifen. Kit Downes erhielt die Möglichkeit, in offizieller Funktion improvisatorisch sämtliche Register abzutasten, sie zu verbinden und so einen klanglichen Hybrid zu formen. Über eine Stunde hinweg stellte er Kontraste zwischen tiefen Orgelbässen und sprühenden Jazzakkorden heraus. Die monumentale gotische Halle avancierte zu einem Experimentierfeld für sakrale und zeitgenössische Klangwelten.
Janning Trumann realisiert ambitionierte, innovative Festivalstrategie mit vielfältigen Veranstaltungsformaten
Mit Janning Trumann als Kurator setzt die Cologne Jazzweek seit 2021 Impulse, um Köln als europäischen Anziehungspunkt für Jazz zu etablieren. Die fünfte Ausgabe vom 31. August bis 5. September 2025 überzeugte mit erweiterten Spielstätten. Neben Konzerten in Kirchen und Clubs wurden Open-Air-Auftritte auf städtischen Plätzen organisiert. Das Programm umfasste zudem Intensiv-Workshops, Panelgespräche, Roundtables und spontane Jam-Sessions, die lokale Talente und internationale Künstler in einen interkulturellen Dialog führten. Networking Masterclasses.
Internationale Gastmusiker bereichern Festival und fördern interkulturellen Austausch Köln
In der fünften Festivalausgabe definierte Janning Trumann Diversität als zentrales Programmprinzip. Er holte Musikerinnen und Musiker aus Köln, weiteren deutschen Metropolen und weltweit ein, um kulturelle Hürden zu überwinden. Das Ergebnis war eine Ausweitung des Veranstaltungsumfangs, bei der neue Module eingeführt wurden und das städtische Gefüge durch zahlreiche Konzerttermine, praxisnahe Seminare und offene Improvisationsformate durchdrungen wurde. Teilnehmer und Publikum erlebten einen interaktiven Rhythmus, der die Stadt nachhaltig prägte aktiv mitgestaltet.
Am Abend dritten Septembers herrschte enormer Andrang vor Dom
Am Abend des 3. September hatten sich pünktlich um 20:30 Uhr Besuchergruppen vor dem Domportal formiert. Jazzfans und Kulturinteressierte standen dicht an dicht. Noch vor dem offiziellen Einlass tauschten sie sich über musikalische Erwartungen und die imposante Kulisse aus. Die Luft war erfüllt von gespannter Vorfreude und Respekt vor dem historischen Bauwerk. Jeder hoffte, eine der letzten Eintrittskarten zu ergattern und Teil dieser einzigartigen Premiere zu sein.
Kraftvolle Architekturklänge der Domorgel erzielten neue, faszinierende, sphärische Hörperspektiven
Nachdem Downes Platz genommen hatte, ging ein Rauschen durch den Kirchensaal, als die letzte Lampe erlosch. Er griff an die Registerschieber, aktivierte sukzessive verschiedene Pfeifenfelder und modulierte Tonhöhe und Klangfarbe. Zunächst entstanden dezente Harmonien, die rasch in kraftvolle Akkordströme übergingen. Diese durchzogen den gesamten Kirchenraum und entfalteten ein vibrierendes Klanggewebe. Die Orgel erschien wie ein überdimensionales analoges Synthesizer-Setup, das gotische Mauern, Säulen und Gewölbe in beeindruckende akustische Reliefs verwandelte raffiniert.
Jede Orgelnote im Dom entfaltet spirituelle, tranceartige, tiefe Klangdimensionen
Die mächtigen Steinmauern des Doms bildeten die perfekte Kulisse für eine akustische Expedition: Orgelregister trafen auf die Architektur und ließen Töne in unzähligen Echos kreisen. Dieses klangliche Miteinander erzeugte eine tranceartige Atmosphäre. Die heilige Aura des historischen Sakralbaus verlieh dem Konzert eine fast mystische Intensität. Besucher berichteten von einer meditativen Versenkung, in der jeder musikalische Impuls zu einer unmittelbaren spirituellen Erfahrung wurde.
Klangexperiment offenbart neue Facetten gotischer Architektur und zeitgenössischer Musiktradition
Die Improvisation an der gotischen Orgel durch Kit Downes demonstrierte, wie Musik Barrieren abbaut. Ein einziger, im Fluss gebildeter Klang pulsierte durch die Kathedrale und setzte sich als nachhaltige Erinnerung im kollektiven Bewusstsein fest. Jeder weitere Hörvorgang offenbarte zusätzliche Nuancen und Klangfarben. Die Kombination von ehrwürdiger Architektur und ungezügelter künstlerischer Freiheit schuf eine zeitlose klangliche Identität und unterstrich die verbindende Rolle improvisierter Musik ästhetische Tiefe und interkulturellen Austausch nachhaltig erzeugend.
Dombesucher erleben andächtige Stille nach bewegender Orgel-Performance im Konzert
Nach dem Konzert verließ die letzte Besuchergruppe den Dom in den frühen Morgenstunden. Viele hatten die Nacht durchdiskutiert und beschrieben die Begegnung als unvergessliche Symbiose aus Klang und Architektur. Die akustischen Nachklänge hielten sie auch nach Stunden wach, einige notierten Anekdoten und Emotionen, andere zeichneten Grafiken zu tonalen Sequenzen. Im kleinen Kreis wurden diese spontanen Interpretationen geteilt, wodurch die Wirkung des Abends bis weit über den Dom hinaus spürbar blieb.
Interdisziplinäre Konzertformate bereichern Kölner Kultur mit vielseitigen neuen Inspirationsquellen
Die Orgel-Premiere von Kit Downes im Kölner Dom macht die Cologne Jazzweek zum Vorreiter für zeitgenössische Klangexperimentation und festigt Kölns Stellung in der internationalen Jazzszene. Ein durchdachtes Rahmenprogramm aus Workshops, gemeinsamen Sessions und Diskussionsforen fördert interkulturelle Begegnungen. In der gotischen Akustik entwickeln sich neue Improvisationsräume, die Hörer und Künstler in ihren Bann ziehen. Dieses Zusammenspiel historischer Tradition und moderner Ästhetik sendet kreative Impulse weit über die Stadt hinaus.