Wohnmobil kaufen: Die wichtigsten Infos zur Steuer und Zulassung

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Wohnmobile erfreuen sich einer hohen Beliebtheit. Sie bieten eine eigene kleine Zweitwohnung, die sich immer und überall nutzen lässt. Gerade im Urlaub ergeben sich daraus viele Freiheiten, aber auch am eigenen Wohnort ist der Wert eines Wohnmobils nicht zu unterschätzen. Beim Kauf gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten. Vor allem hinsichtlich Steuer und Versicherung nimmt ein Wohnmobil eine Sonderstellung ein.

Wohnmobile als eigene Fahrzeugart

Lange Zeit wurde die Steuer bei Wohnmobilen genau wie bei normalen PKW gemessen, also anhand des Hubraums. Seit 2006 ist damit aber Schluss. Seither dreht sich bei den Steuern alles um Umweltschutz und Klima. Je mehr Schadstoffe ein fahrbarer Wohnsitz ausstößt, desto höher fallen die Steuern aus. Für die Nutzer von Wohnmobilen ist das eine gute Änderung, da die Kosten für die Fahrzeuge damit zum Teil deutlich gesunken sind.

Die genaue Höhe richtet sich nach der Schadstoffklasse und dem Gewicht. Dabei unterscheidet der Gesetzgeber zwischen den Klassen S1 bis S5 sowie EEV und Sonstige. Die eigene Schadstoffklasse kann der Emissionsschlüsselnummer entnommen werden, die in den Fahrzeugpapieren zu finden ist. Welche Schlüsselnummer welcher Klasse entspricht, ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.

 Die eigene Schadstoffklasse kann der Emissionsschlüsselnummer entnommen werden, die in den Fahrzeugpapieren zu finden ist.

Die eigene Schadstoffklasse kann der Emissionsschlüsselnummer entnommen werden, die in den Fahrzeugpapieren zu finden ist. (#01)

Klasse Emissionsschlüssel

Klasse Emissionsschlüssel
Wohnmobile bis 2.800 kg Wohnmobile über 2.800 kg
S1 11-14, 16, 18-24, 28, 29, 34, 40, 77 10-12, 30-32, 40-43, 50-53
S2 25-27, 35, 41, 49, 50-52, 71 20-22, 33, 44, 54, 60, 61
S3 30, 31, 36, 37, 42, 44-48, 67-70, 72 34, 45, 55, 70, 71
S4 32-33, 38-39, 43, 53-66, 73 35, 80-81
S5 74 83-84
EEV 75 90-91
Sonstige 00-10, 15, 17, 88, 98 00-02, 88, 98

 
Grundsätzlich ist eine höhere Klasse von Vorteil, wobei die Schadstoffklasse S5 eine Ausnahme bildet. Der Optimalfall ist also S4, während niedrige Klassen höher besteuert werden. Bei einem Wohnmobil mit einem Gewicht von 2.700 kg zahlen Nutzer ohne Klasse etwa 440 Euro pro Jahr an Steuern. In den Klassen S1 bis S3 reduziert sich der Betrag schon auf 280 Euro, Fahrzeuge mit Klasse S4 in dieser Gewichtsklasse werden schließlich nur mit rund 200 Euro pro Jahr versteuert. Bei älteren Fahrzeugen fallen die Beträge leicht höher aus.

Ein Wohnmobil zulassen

Bei der Zulassung eines Wohnmobils gibt es der Erfahrung nach nur wenig Probleme. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit den rechtlichen Voraussetzungen auseinanderzusetzen. Sowohl bei der Anmeldung eines neuen Fahrzeugs als auch eines gebrauchten oder gar selbst umgerüsteten Wohnmobils müssen gewisse Bedingungen erfüllt sein, damit der Status als Wohnmobil anerkannt wird. Dazu zählt eine Sitzgelegenheit mit Tisch, ein Schlafplatz mit einer Fläche von wenigstens 1,8 m x 0,7 m und einer ebenen Liegefläche, ein Schrank oder Stauraum sowie eine Kücheneinrichtung mit Spüle, Kocher und Abwasserführung.

Gerade in letzterem Punkt setzen die örtlichen Behörden die genauen Bedingungen zum Teil unterschiedlich fest. Manchmal reicht ein mobiler Kocher in einer Schublade schon aus, anderenorts wird aber eine fest eingebaute Kochnische verlangt. Im Zweifel werden die Prüfer sich auf den Eindruck der Wohnlichkeit berufen. Letztlich soll sichergestellt werden, dass niemand mit einem Wohnmobil größere Transporte vornehmen möchte und sich dabei Steuervorteile erschleichen möchte. Wer aber sein Wohnmobil in normalem Ausmaß nutzen möchte, sollte an dieser Stelle auf keine nennenswerten Stolpersteine treffen.

Wohnmobil neu oder gebraucht kaufen?

Beim Thema Steuer und Zulassung spielt es kaum eine Rolle, ob ein Wohnmobil neu oder gebraucht gekauft wird. Neue Modelle sind zwar im Unterhalt günstiger, schlagen dafür aber auch mit einem deutlich höheren Kaufpreis zu Buche. Gebrauchte Wohnmobile kaufen kann oft schon erstaunlich günstig sein, da in diesem Fall jeder mit dem Händler frei verhandeln kann. Es ist dann aber verstärkt auf den Zustand bei einem Wohnmobil zu achten. Dabei hilft die folgende Checkliste weiter.

Bei der Zulassung eines Wohnmobils gibt es der Erfahrung nach nur wenig Probleme. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit den rechtlichen Voraussetzungen auseinanderzusetzen.

Bei der Zulassung eines Wohnmobils gibt es der Erfahrung nach nur wenig Probleme. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit den rechtlichen Voraussetzungen auseinanderzusetzen. (#02)

Checkliste: Darauf ist bei gebrauchten Wohnmobilen zu achten

  • Fahrzeugpapiere vollständig inklusive Einträgen für Sonderbauten und Umbauten
  • Dokumentation über die korrekte und regelmäßige Prüfung der Regendichtigkeit
  • Umweltplakette
  • Aktuelle Gasprüfbescheinigung
  • Hauptuntersuchungen und Inspektionen regelmäßig durchgeführt
  • Fahrgestellnummer identisch mit Einträgen in den Papieren
  • Eventuell Garantien
  • Äußerlicher Eindruck (Reifen, Ersatzrad, Schweißstellen, Roststellen, Kratzer, Risse etc.)
  • Zustand von Zahnriemen und Betriebsflüssigkeiten
  • Alter der Räder (nicht mehr als 6 Jahre)

Wer sein Wohnmobil lieber neu kaufen möchte, findet an dieser Stelle einige nützliche Tipps für das Finden des richtigen Modells. Prinzipiell sollten die eigenen Ansprüche immer im Vordergrund stehen. Soll das Wohnmobil zum Beispiel im Urlaub Hotel oder Ferienwohnung vollständig ersetzen, ist eine gute Ausstattung inklusive Toilette unerlässlich. Wer sich aber hingegen nur lange Fahrten möglichst angenehm gestalten möchte, kann auch auf den einen oder anderen Luxus durchaus verzichten.

Wo kann ich am besten Wohnmobile kaufen?

Wohnmobile kaufen gestaltet sich heute dank des Internets einfacher denn je. Schon so mancher hat etwa sein ganz persönliches Traummodell gefunden auf wohnmobil-galerie.de. Wohnmobile im Internet kaufen kommt gleich mit mehreren Vorteilen daher. Vor allem die Auswahl ist größer als bei nahezu jedem Händler und es findet sich fast immer ein interessantes Wohnmobil in der Nähe.

Ganz gleich ob mit Klima, Diesel oder Toilette, im Netz gibt es für jeden Geschmack das Passende. Übrigens sind neben Wohnmobilen auch Wohnwagen in einer großen Auswahl erhältlich, die vor allem bei kurzen Ausflügen oder eher seltenen Abstechern eine interessante Alternative darstellen.

Die Marke spielt bei einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil genau wie bei normalen Fahrzeugen natürlich auch eine wichtige Rolle. Es gibt in diesem Bereich einige renommierte Hersteller, aber eben auch weniger bekannte Marken. Letztere müssen qualitativ nicht immer schlechter ausfallen, mit einer großen Marke sind Käufer aber auf der sicheren Seite. Die wichtigsten Hersteller im Überblick gibt es unter diesem Link.

Die Marke spielt bei einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil genau wie bei normalen Fahrzeugen natürlich auch eine wichtige Rolle.

Die Marke spielt bei einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil genau wie bei normalen Fahrzeugen natürlich auch eine wichtige Rolle. (#03)

Wohnmobil kaufen: Ideen und Tipps

Das Kaufen eines Wohnmobils gestaltet sich oft komplizierter, als manch einer es sich vorstellt. Es müssen etliche Dinge beachtet werden, um die richtige Wahl zu treffen. Darunter etwa technische Details wie das Verwenden von Diesel oder Benzin und auch optische Aspekte sowie Größe und Gewicht. Wie bereits erwähnt sind die eigenen Vorstellungen hier am wichtigsten.

Ein großes Wohnmobil ist nicht automatisch besser als ein kleines Modell. Beide Varianten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Kleine Wohnmobile überzeugen mit einem geringen Gewicht und einer erhöhten Mobilität. Wer sein Fahrzeug kaum zwei Tage am gleichen Ort stehen lässt, wird das zu schätzen wissen. Richtige mobile Zweitwohnsitze lassen sich aber nur mit einer gewissen Größe realisieren. Mächtige Wohnmobile verfügen über Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von mehr als 100 Liter und darüber hinaus auch über reichlich Stauraum. Damit lassen sich mobile Ferien ganz nach dem eigenen Gusto realisieren, ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen.

Neben der Größe ist beim Kaufen eines Wohnmobils auf die Umweltbilanz zu achten. Diese ergibt sich immer im Verhältnis der Größe eines Fahrzeugs zu seiner Energieeffizienz. Es ist nur natürlich, dass größere Modelle mehr Energie verbrauchen und auch mehr Schadstoffe ausstoßen, eine gewisse Höchstgrenze sollte aber nie überschritten werden.

Gute Werte in dieser Kategorie kommen übrigens nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch dem eigenen Geldbeutel. Nicht nur ist der Unterhalt dann günstiger, auch der Benzinverbrauch reduziert sich deutlich, wenn etwa die Heizung nicht ständig laufen muss und ein Fahrzeug die Wärme stattdessen speichern kann.

Womöglich kann auf das Kaufen eines Wohnmobils aber auch verzichtet werden. Soll das Gefährt nur selten oder gar einmalig für einen Urlaub zum Einsatz kommen, würde sich ein Kauf schlicht nicht lohnen. In so einem Fall ist es oft die bessere Alternative, ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen einfach zu mieten. Dabei ist aber natürlich auf die gleichen Dinge zu achten wie beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs. Nur so ist sichergestellt, dass der Urlaub oder eine sonstige Reise auch wirklich angenehm verlaufen.


Bildnachweis:©Fotolia-Titelbild:anjokan-#01:Tomasz Zajda-#02:_tournee-#03: janimal

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