Wohnmobil: Kanada mit dem Camper erkunden

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Das Wohnmobil ist des Kanada-Urlaubers liebstes Kind. Natürlich nur, wenn der Urlauber sich mehr Kanadas Natur widmen möchte als den Städten. Aber sehr viele Urlauber zieht es in Kanadas unberührte Natur. Mit dem Camper einfach die Straße entlang fahren und wenn man mag, rechts raus, aussteigen, tief durchatmen, den Duft der freien Natur in sich aufsaugen. Nachdem man die Augen genussvoll für einige Minuten geschlossen hatte, den Blick ringsum schweifen lassen und die unverfälschte Schönheit des Ausblicks in sich aufnehmen. So oder so ähnlich stellt man es sich vor, Kanada mit dem Camper zu erkunden.

Von Nova Scotia aus mit dem Wohnmobil Kanada erkunden

Wir haben uns für den Ausgangspunkt unserer Rundreise durch Kanada Halifax in Nova Scotia auserkoren. Halifax bietet sich an, da es über einen internationalen Flughafen verfügt. Nach Ankunft in Halifax wird man meist direkt das Hotel aufsuchen und sich von den Strapazen der oftmals über 20 Stunden dauernden Flugreise etwas erholen wollen. Bei dieser Gelegenheit macht so mancher Deutscher Bekanntschaft mit der anderen Zeitzone, in der man sich ja nun aufhält. Wenn der mitgebrachte Wecker brav um 07:00 Uhr klingelt ist es draußen womöglich noch stockfinster, denn dies entspricht 02:00 Uhr lokaler Zeit in Halifax.

Entgegen deutschen Gepflogenheiten muss in einem kanadischen Hotel das Frühstück zum Zimmer dazu gebucht werden. Das fällt morgens ungünstig auf, wenn man das Hotelzimmer hungrig verlässt und dies dann an der Rezeption erfährt. Plan B: es gibt Restaurants in Halifax, die sich gerne der hungrigen deutschen Frühstücksgäste annehmen. Hier kann man dann auch gleich Bekanntschaft machen mit der kanadischen Küche. Das kanadische Frühstück ist reichhaltig und gehaltvoll: Rührei, Bratkartoffeln, Toast, Marmelade, Früchte, Kaffee und Tee. Man sollte sich nicht wundern, wenn man am Nachbartisch Bekannte aus dem Flugzeug trifft.

Das Wohnmobil in Kanada in Empfang nehmen

Eine Wohnmobil-Vermietung in Kanada (Fraserway RV, Canadream oder welche auch immer) holt ihre Kunden in der Regel morgens gegen 10:00 oder 11:00 am Hotel ab und bringt sie mit dem Shuttlebus zur Vermietstation. Ausnahme: Holiday-Home-Car von Edmund Kunke. Edmund Kunke holt seine Gäste direkt am Flughafen ab, so dass man sich in der ersten Nacht das Hotel sparen und gleich das Wohnmobil, den Camper nutzen kann. Das spart Geld, Zeit und Nerven.

An der Vermietstation werden dann die Formalitäten erledigt. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Vermieter Pässe und Führerscheine fotokopiert, die Mietbestimmungen vorliest… und dann den Camper – sprich Wohnmobil – vorfährt. Auch wenn der Camper von außen vielleicht etwas kein wirkt, sobald man ihn betritt, merkt man, wieviel Platz das rollende Heim für die nächsten Wochen und Tage bietet.

Der Vermieter erklärt nun die Details im Wagen. Jedes Fach, die Anschlüsse für Frischwasser und für Abwasser, einfach alles wird erklärt. Das ist ach wichtig, schließlich will man ja da draußen in Kanadas Natur nicht auf die Suche nach der Gebrauchsanleitung gehen. Vom Fernseher über das elektrisch ausfahrbares Bett, der Mininasszelle bis hin zu nen vielen Schaltern über und neben der Tür wird alles besprochen.

Das Wohnmobil gründlich auf Schäden prüfen

Wichtig: das Wohnmobil sollte rundherum auf eventuelle Dellen oder Kratzern abgesucht werden. Alles, was man findet, muss im Protokoll festgehalten werden, damit die Schäden einem später nicht angelastet werden. Wer schlau ist hat sich zusätzlich noch eine Checkliste z.B. aus einem Forum besorgt und geht diese durch.

Normalerweise dauert das cirka 45 Minuten. Dann kann die Unterschrift drunter und die Rundreise mit dem Camper durch Kanada kann losgehen. Dann geht’s ans Einräumen der Schränke. Koffer auf und ab dafür.

Letzte Station vor der Rundreise: der Supermarkt

Nachdem man das Handgepäck und die Koffer nur mäßig befüllt hat, gibt es noch das eine oder andere zu besorgen – sofern man nicht die Wohnmobil-Vermietung gebeten hat, das zu übernehmen (Holiday-Home-car von Edmund Kunke bietet das an). Margarine in 1,8 kg Bechern, Nutella in Plastikdosen, Sauerkraut in Milchtüten, M&M´s mit Erdnussbutter, Obst, Salate, Ben & Jerry´s in vielen verschiedenen Sorten (sofern man auf das Eisfach im Van geachtet hat), Fleisch, Seafood… Bitte beachten: der Camper hat nur begrenzte Aufnahmefähigkeiten. Deshalb den Wagen im Supermarkt nicht bis zur Schmerzgrenze füllen. Und: Fön, Toaster & Co. sollte man auch noch holen – wenn man es verbaselt hat, das in der Wohnmobil-Vermietung zu entleihen.

Auf dem Camping-Ground: der Urlaub kann beginnen

Nachdem man alle mehr oder weniger wichtigen Utensilien erworben hat, begibt man sich auf den Weg zum ersten Camping Ground, wie die Campingplätze in Kanada heißen. Hier warten nicht nur die ersten kanadischen Wildtiere in Form von Enten und Eichhörnchen auf den Urlauber, sondern womöglich auch die Überraschung, dass der Campingplatz in Kanada manchmal nur Strom und Wasseranschluss bietet. Deutsche Standards darf man nicht voraussetzen und sollten vorher erfragte werden. Aber jetzt erst mal ran an den See, Füße ins Wasser und den Urlaub beginnen. Jetzt ist es soweit.

Der erste Tag in Kanada im Camper: Frühstück in der Morgensonne

Ein wenig Umstellung wird es schon sein, auch wenn sich der Wecker an die kanadische Zeitzone gewöhnt hat. Läuft man eilig zu den Duschen, kann der Toaster bei geschlossenem Fenster schon mal den Rauchmelder aktivieren.

Die Zitadelle von Halifax

Später geht es mit dem Bus vorbei an typischen Holzhäusern zur Fähre am Bridge Terminal. Diese setzt über nach Halifax. In Halifax steht auf dem Berg die Zitadelle an und wartet auf Besichtigung. Man hat dort eine wunderbare Aussicht auf Hafen und Stadt. Seit 1856 steht die Zitadelle hier. Pünktlich um 12:00 wird die Kanone geladen und abgefeuert.

St. Paul´s Anglican Church

Auf halbem Weg zur Fähre zurück findet sich St. Paul´s Anglican Church. Die weiße Holzkirche aus dem Jahr 1749 und trägt in der Wand über der Tür einen Metallsplitter, der noch von der zwei Kilometer entfernt stattgefundenen Explosion des Munitionsschiffs „Mont Blanc“ im Jahre 1917 stammt.

Waterfront: Maritime Museum of the Atlantic

Das Maritime Museum of the Atlantic an der Waterfront hält Überraschungen bereit. In der Titanic-Ausstellung finden sich sogar noch Holzvertäfelungen aus dem Salon.

Halifax Pier 21

Pier 21 ist der Ort, den mehr als eine Million Immigranten und Flüchtlinge als ersten kanadischen Boden erreichten. Das dortige Museum dokumentiert die Zeit und macht Geschichte bewusst. Das Museumscafé lässt Zeit für eine Pause.

Am Camper: Zeit fürs erste Steak über eigenem Feuer

Am Camping Ground steht heute auch das Grillen an. Die erste Gelegenheit, sich die kanadischen Steaks in dieser herrlichen Umgebung munden zu lassen.

Wie es weiter geht? Das erfahren Sie in unserer Fortsetzung der Reiseschilderung mit Wohnmobil und Camper durch Kanada, die hier in Kürze veröffentlicht wird.


Bildnachweis: © morguefile.com – Natureworks

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