Ausgewählte Tipps für Weihnachtsmärkte in Deutschland

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Wenn der Duft von frischen Lebkuchen und Glühwein in die Nase zieht, gebrannte Mandeln, Bratwurst, Crêpes, Kartoffelpuffer und allerlei andere Leckereien unseren Sinnen frohlocken; wenn nebenher besinnliche Musik das Gemüt entschleunigt und die Gedanken besänftigt, dann ist es wieder so weit: Weihnachten naht. Treffpunkt ist nun nicht mehr die Lieblingskneipe, sondern der Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt. Bei all den Besuchern, die in Massen auf den Märkten erscheinen, ist der Weihnachtsmarkt ein Ort der Begegnung.

Gesichter, die man lange Zeit nicht gesehen hat, gemeinsam in ausgelassener Stimmung einen Punsch trinken und sich an der weihnachtlichen Hochstimmung erfreuen. Bei all dem Weihnachtsstress, den viele Menschen sich machen, darf man auf dem Markt einfach nur Bummeln und staunen, sich berieseln lassen von all den herrlichen Eindrücken und Düften. Für alle, die einmal einen anderen Weihnachtsmarkt als den vor der eigenen Haustür erleben möchten, haben wir hier einige Vorschläge zusammengestellt.

Dresdner Striezelmarkt
Dresden hat insgesamt elf Weihnachtsmärkte in der Stadt verteilt, doch der größte und bekannteste ist der Striezelmarkt. Neben seinen 250 Verkaufsständen bietet er viele weitere Attraktionen und Fahrgeschäfte und wird somit auch für die Kleinen zu einem spannenden Erlebnis. Der Markt hat sogar eine eigene Währung: den Striezeltaler. Dieser kann ab Anfang November in der QF-Passage an der Frauenkirche oder am Hauptbahnhof getauscht werden, der Tauschwert beträgt 10:11, also zehn Euro gegen elf Striezeltaler. Auf dem Weihnachtsmarkt gilt ein Taler für einen Euro, somit bekommt man einen Taler geschenkt. Mit diesen Silbertalern in der Tasche fühlt man sich ein wenig aus unserer Welt heraus und in eine andere, mittelalterlichere Welt hineinversetzt.
(23.11. – 24.12.2016)

Leipziger Weihnachtsmarkt

Der Hauptbetrieb findet auf dem Marktplatz und den angrenzenden Straßen und kleinen Gassen statt. Der Mark ist besonders kinderfreundlich. Es gibt eine Wichtelwerkstatt, in der Kinder ihre Kreativität spielen lassen können und selber Geschenke basteln dürfen, eben wie richtige Weihnachtswichtel. Eine besondere Sensation ist das historisch nachgebildete Etagenkarussell, das auf jeden Fall eine Fahrt wert ist. Das finnische Dorf wartet mit landestypischen Speisen und Getränken auf und bereitet mit Flammlachs und Glögli einen Gaumenschmaus. Für Eisenbahnfans gibt es eine Modelleisenbahnausstellung in der Strohsackpassage und am Naschmark auf der Rückseite des Rathauses befindet sich der historische Weihnachtsmarkt. Dort werden bei einem heißen Krug Honigwein mittelalterliche Kunsthandwerke aus Leipzig präsentiert und verkauft.
(22.11 – 23.12.2016)

Weihnachtsmarkt in Frankfurt, auf dem Römerplatz eine traumhafte Kulisse

Weihnachtsmarkt in Frankfurt, auf dem Römerplatz eine traumhafte Kulisse (#01)

Weihnachtsmarkt am Frankfurter Römerberg

Der „Römer“ wird das historische Rathaus genannt und sein Vorplatz ist der Römerberg. Das Zentrum der Frankfurter Altstadt wurde nach der erheblichen Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges größtenteils wiederaufgebaut und rekonstruiert. Inmitten dieser Altstadt findet jährlich einer der meistbesuchten Weihnachtsmärkte Deutschlands statt. Mit rund drei Millionen Besuchern pro Jahr ist er einer der größten und internationalsten Märkte, was bei einer Wirtschaftsmetropole wie Frankfurt aber kaum verwundert. Beim Knabbern an einem Bethmännchen (eine Gebäckspezialität) wird hier gerne das Turmblasen vom Altan der Nikolaikirche angeschaut und -gehört.
(25.11. – 22.12.2016)

Nürnberger Christkindlmarkt

Der Christkindlmarkt in Nürnberg ist weltbekannt und besonders beliebt bei Touristen. Die Stadt bietet Besuchern eine Vielzahl an regionalen Leckerbissen, wie zum Beispiel den Nürnberger Lebkuchen, die Nürnberger Würstchen oder das „Nürnberger Zwetschgenmännla“, Figuren aus getrockneten Pflaumen und Feigen. Das Zwetschgenmännla ist eine besondere Attraktion der Nürnberger und wird längst nicht mehr einfach zum Verzehr gekauft, sondern endet häufig in einer Figurensammlung. Denn die Figuren stellen alle möglichen Berufe oder Hobbys dar.
Die Einweihung des Marktes folgt einer besonderen Tradition: Seit 1933 wird er durch ein Christkind mit einem feststehenden Gedicht eingeweiht. Bis 1968 wurde das Christkind von Schauspielerinnen wie Irene Brunner oder Sofie Keeser gespielt, doch mittlerweile wählen die Bürger jedes Jahr aufs Neue eine von ihnen aus. Mit goldenen Locken und Flügeln und einem strahlend weißen Kleid eröffnet es den Christkindlmarkt mit den Abschlusssätzen: „Ihr Herren und Frauen, die ihr Kinder einst wart, seid es heut wieder, freut euch in ihrer Art. Das Christkind lädt zum Markte ein und wer da kommt, der soll willkommen sein.“
Die Stadt Nürnberg ist ein Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit. So sind hauptsächlich Regionales und Handwerkliches vertreten, die Buden werden aus regionaler Fichte gezimmert (und stammen zum Teil noch von 1890). Die Stromversorgung wird durch Wasserkraftwerke und Fotovoltaikanlagen gewährleistet, auf Einwegbesteck wird, so gut es geht, verzichtet.

Weihnachtsmarkt Lübeck

Eine Weihnachtsbäckerei, ein Märchenwald und ein lebendiger Adventskalender! Das bedeutet Spaß pur für kleine Gäste. Der Lübecker Markt hat ein großes Familienangebot. Der Märchenwald besteht aus vielen kleinen, in Handarbeit angelegten Häuschen und jedes steht für ein bestimmtes Märchen. Das funkelnde Lichterzelt verleiht dem Markt einen besonders romantischen Touch und schon Thomas Mann erwähnte diesen Weihnachtsmarkt in seinen „Buddenbrooks“ („Und wo man ging, atmete man mit dem Duft der zum Kauf angebotenen Tannenbäume das Aroma des Festes ein“).
Mit dem Lübecker Weihnachtspass, einem Gutscheinheft, wird der Spaß beim Weihnachtsbummel mit kleinen Überraschungen bereichert.
(21.11. – 30.12.2016)

Internationaler Weihnachtsmarkt Essen

Eher ein Geheimtipp als eine bekannte Attraktion. Wie der Name schon verrät, ist der Essener Weihnachtsmarkt geprägt von weltlicher Vermischung. Hier findet man neben der Bratwurst und dem Glühwein auch belgische Pralinen, arabische Falafel, polnische Bigos und holländische Poffertjes. Glühwein gibt es in deutscher, französischer, skandinavischer und weiteren Varianten. Auch bei den Geschenkartikeln sind Länder wie Russland, Afrika, USA oder Australien vertreten. Auf dem Flachsmarkt gibt es einen zusätzlichen Mittelaltermarkt, wo bei einem Met Töpferwaren, altertümliche Kerzenleuchter und vieles weitere bestaunt werden können. Auch Essen ist umweltbewusst, was die Energieversorgung angeht und kennzeichnet seine „grüne Einstellung“ mit dem grünen Frosch auf den Verkaufsbuden.
(17.11. – 23.12.2016)

Münchner Christkindlmarkt

Zum ersten Mal 1310 als „Nikolausmarkt“ erwähnt ist er wohl der älteste Weihnachtsmarkt im deutschsprachigen Raum. Mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern gehört er auch zu den größten Märkten dazu. Während der Vorweihnachtszeit ist der Marienplatz erfüllt von harmonischen Klängen, lebendigem Schnattern der Besucher und dem Wohlgeruch von Zimt und Honig. Auf dem Kripperlmarkt gibt es alles rund um die Jesuskrippe: Figuren, Krippen und nötiges Bastelzeug.
(25.11. – 24.12.2016)

 Der Weihnachtsmarkt ist ein besonderer Ort um sich mit Freunden zu treffen

Der Weihnachtsmarkt ist ein besonderer Ort um sich mit Freunden zu treffen (#02)

Weihnachtsmarkt Münster

Dieser Markt besteht aus insgesamt fünft Märkten, die der Besucher in einem schönen Spaziergang verbinden kann. Der älteste Markt von diesen fünf ist am Platz des Westfälischen Friedens im Innenhof des Rathauses. Der Aegidiinmarkt präsentiert eine sechs Meter hohe Weihnachtspyramide und vor der Kirche Sankt Lamberti ist der Lichtermarkt mit seinen hübschen kleinen Hütten, die allesamt mit blauen Spitzdächern versehen sind. Der Giebelhüüskesmarkt trägt mit seiner Lage vor der Überwasserkirche zu einem besonders romantischen Flair bei. Zu guter Letzt gibt es noch das Weihnachtsdorf am Kiepenkerl.
(21.11. – 23.12.2016)

Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus

Mit dem Motto „Kunst statt Kommerz“ trifft der Hamburger Weihnachtsmarkt den empfindlichen Nerv der Zeit. Um die drei Millionen Besucher zählt er jedes Jahr und bietet ihnen eine ganz besondere Attraktion: den fliegenden Weihnachtsmann. Ja genau, Sie haben richtig gelesen! Zu bestimmten Zeiten fliegt der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten mit sprühenden Funken über die Köpfe der Besucher hinweg in den Nachthimmel, auf dem Weg in seine Geschenkfabrik. Auf diesem besonderen Weihnachtsmarkt gilt es, Kinderträume wieder aufleben zu lassen, der Fantasie neues Leben einzuhauchen und mit kreativen Ideen auf die Sprünge zu helfen. Eigens hergestellter Glühwein und eine themenorientierte Gassentradition, wie sie in Deutschland einzigartig ist, unterstützen diesen Gedanken tatkräftig. In der Spielzeuggasse beispielsweise (besonders bei Familien beliebt) fährt über den Buden eine Modelleisenbahn entlang. In anderen Gassen bleibt man staunend vor den dargebotenen Waren der Hutmacher oder Glasbläser stehen, Schausteller führen ihre atemberaubenden Kunststücke vor. Hier stolpert man in eine verzauberte Welt, die ihre Besucher für eine kurze Zeit aus ihrem Alltag entführt.
Der historische Weihnachtsmarkt wurde übrigens von dem Zirkusdirektor Roncalli entworfen, kein Wunder also, dass ihm ein gewisser Zauberglanz anhaftet.
(21.11. – 23.12.2016)

Märchenweihnachtsmarkt Kassel

Jedes Jahr ist ein anderes Märchen der Gebrüder Grimm das Hauptthema des Märchenweihnachtsmarktes. Man findet über den Markt verteilt Märchenfiguren, es gibt einen Märchen- und einen Zauberwald und die weltgrößte Märchenpyramide. Hinter jedem Türchen des aufgestellten Adventskalenders werden mit großer Mühe Themen aus verschiedenen Märchen dargestellt. In der Himmelsfabrik dürfen Kinder ihre ganze Energie in eigene Basteleien stecken später dem Weihnachtsmann ihre Wünsche ins Ohr flüstern. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm bietet auch den „großen“ Besuchern eine nette Abwechslung, bei der ausgelassen getanzt, gesungen und gequatscht werden kann.
(21.11. – 30.12.2016)

Natürlich gibt es noch viele weitere schöne Weihnachtsmärkte, dies ist nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten. Ein Weihnachtsmarkt soll seine Besucher in Stimmung versetzen, das Gefühl des Alltags verblassen und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest aufleben lassen. Gehen Sie raus und entdecken Sie die Vielfalt der Märkte, lassen Sie sich treiben und genießen die das Gefühl, ganz frei und ungezwungen Neues entdecken zu dürfen. Sich an Ideen bereichern zu können und die Gedanken spielen zu lassen. Zeit auf dem Weihnachtsmarkt ist auch Zeit für sich selbst, Zeit für Freunde, Zeit für Familie. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und eine besinnliche Weihnachtszeit!


Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild: sborisov-#01: Mapics-#02:eyetronic

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